Samstag, 10. Januar 2009

Großwildjagd

im Jugendclub.

Zur Erklärung vorweg: "Unser" Rittergut (in dem wir eine Wohnung zur Miete bewohnen, der Rest beinhaltet Gästezimmer eines Vereins und ein Kaminzimmer, in dem öfter mal Lesungen und Konzerte stattfinden) war ursprünglich mal ein Vierseithof. Im Laufe der Zeit hat auch der Zahn ebendieser kräftig an dem ganzen Ensemble genagt. Was zur Folge hatte, das ein Stallgebäude, ein Teil der Mauer und das Torhäuschen eingestürzt sind und abgerissen werden mussten.

(hier ein Bild aus alter Zeit. Der Stall, rechts vorn im Bild, ist abgerissen. In der Ecke links neben der Scheune (das große Gebäude im Hintergrund) ist der Jugendclub. Sieht man aber auf diesem Bild nicht. Vorne das Wohnhaus. Rechts oben wohnen wir)

Vom ursprünglichen Hof-Komplex stehen noch: das Wohnhaus, die Scheune, Teile der alten Hofmauer und ein inzwischen umgebauter Schuppen/ Stall. In diesem hauste bis vor zwei Jahren der örtliche "Jugendclub". (Wobei die meisten der Jugendlichen schon 40 und älter sind)
Nachdem Cyrill Teile des Daches weggerissen hat und es daraufhin schlimm reinregnete, sind sie (endlich!!) ausgezogen. Im Sommer wurde das Dach dann neu gedeckt. Inzwischen sind die Räume wieder trocken.

Seitdem befindet sich in dem einen Raum unser Heu (darauf diverse Katzen, darunter zwei Igel, darin -möglicherweise- diverse Mäuse und anderes Getier), diverse Gartengeräte, das Hühner- und Kaninchenfutter und die Kaninchenställe (mit Bewohnern).
Im anderen Raum waren im letzten Sommer eine Kaninchenmama mit ihren 4 Mini-Ninchen, und die Schwester der Mama aus Platzgründen (sämtliche Ställe waren mit dem schon etwas größerem Nachwuchs der Schwester belegt) untergebracht. Aber nachdem sie alle von der Chinaseuche dahingerafft wurden, steht der Raum leer. Derzeit erfrieren grad meine Topfpflanzen darin. Mal sehn, was davon im Frühjahr noch lebt...

Jedenfalls, trotz neuer Nutzung des Gebäudes ist der Name geblieben. Deshalb wundert Euch nicht, wenn ich vom Jugendclub schreibe.

Also. Weiter. Großwildjagd im Jugendclub.

Als ich heute früh die Ninchen gefüttert hab, hat der SchlaWiener (der Bock. Rasse "blaue Wiener") irgendwie einen Tobsuchtsanfall bekommen. Oder sowas. Zumindest hoppelte er wie von der besengten Sau gebissen durch den Stall. (Vielleicht hat er sich auch so gefreut, das es wieder was zu Futtern und flüssiges Wasser gibt?)
Der Stall ist nicht so riesig, deshalb ging ihm bei der im-Kreis-hoppelei irgendwann der Platz aus und er ist mit lautem "Platsch" auf dem Betonboden gelandet.
Nach einer kurzen Schrecksekunde und einem vorsorglichen Rundum-Blick stürmte er freudestrahlend auf den Heuhaufen zu.
Frau Ritterstern, ächzend und jammernd, hinterher. Ächzend und Jammernd, weil das Knie immer noch arg schmerzt. (Die Knie-Geschichte gibt es hier und hier)
Mit einem Hechtsprung versuchte Frau Ritterstern, dem Herrn SchlaWiener den Weg ins Heu abzuschneiden. Er hat auch brav Haken geschlagen (naja, bei Hasen sieht das eleganter aus, aber er ist auch recht fix gewesen) und ist in die Ecke unter dem Stall gehoppelt. So halb hinter die dort lagernden Strohballen.

Grad als sich Frau Ritterstern jammernd in dieEcke gequetscht hatte, ist der Herr SchlaWiener natürlich wieder weggehoppelt. Neugierig bestaunt von King Flauschel und der Prinzessin.
Nach einer vergnüglichen Runde durch den Jugendclub konnte Frau Ritterstern aber den Herrn SchlaWiener in die Ecke hinter der Tür drängeln und einfangen.

Seitdem tut das schmerzende Knie noch doller weh.
Alltags-Wahnsinn mit Viechern.

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